Bauchladen JGA Ratgeber

Eine Tradition mit weitreichendem Ursprung: Der Bauchladen

Grundsätzlich handelt es sich bei dem klassischen Bauchladen, den man bei vielen JGAs zu Gesicht bekommt, um einen Kasten, der vor dem Körper getragen wird. Darin befinden sich meist spaßige Artikel, die den Passanten angeboten werden sollen. Diese Funktion hat der Bauchladen schon seit dem 18. Jahrhundert inne, als das gute Stück noch rein gar nichts mit dem JGA zu tun hatte, sondern lediglich den Händlern als Plattform zur Präsentation der Waren diente. Inzwischen ist diese Ursprünglichkeit etwas entfremdet worden, taucht aber in den Großstädten immer mal wieder. Im Folgenden möchten wir euch deshalb ein bisschen über diesen traditionellen Brauch informieren.

 

Bauchladen beim JGA – was ist das eigentlich?

Die Frage ist doch, wie hat es der Bauchladen in die Feierlichkeiten geschafft? Da es beim Abschied vom Single Daseins – heute mehr als damals – darum geht, Braut und Bräutigam in Spe nochmal ein bisschen ‚leiden‘ zu lassen, werden im Bauchladen nicht irgendwelche Waren verkauft. Von Kondomen über Süßigkeiten und Schnapsflaschen bis hin zu kleinen, erotischen Gimmicks, ist alles dabei, was eigentlich eher nicht auf der Straße angepriesen wird. Die zukünftigen Brautleute können wahlweise zum Bauchladen auch zusätzliche Aufgaben erhalten. Wie zum Beispiel der Verkauf mit einer sexy Verkaufsstimme oder aber, dass die Waren ausschließlich an hübsche, junge Damen verkauft werden dürfen. Der Bauchladen dient folglich zwei Punkten, die bei keinem JGA fehlen dürfen: Der Belustigung und dem Auftanken. Denn mit jedem verkauften Produkt gibt es auch den ein oder anderen Schnaps. On Top wird die Kasse für den Abend ein bisschen aufgefüllt, wovon schließlich alle später profitieren.

 

Optische Aufmachung des Bauchladens

Inzwischen kann man diese Bauchläden in zahlreichen Online Shops in den verrücktesten Varianten und Formen kaufen. Ob in Pink für die Braut, in Babyblau für den Bräutigam, mit dem Motto oder mit einem besonderen Statement ist alles möglich. Möchtet ihr besonders auf den Komfort eurer Hauptperson an diesem Tag achten, könnt ihr auch beim Tragegriffe auf angenehme oder sogar gepolsterte Varianten zurückgreifen. Ganz pfiffig ist die Kombi mit einer Schärpe, die immer beliebter werden. Auf dieser Schärpe steht meistens ein Spruch, der Name der Brautleute, oder auch das Datum des Junggesellenabschied.

Do-It-Yourself-Bauchladen

Ein bisschen schöner, ein bisschen individueller und vor allem ein bisschen liebevoller ist die Variante, den Bauchladen selber zu basteln. Hier könnt ihr auf verschiedene Materialien setzen. Sehr beliebt sind Holzmodelle, die auch nach dem Event als Erinnerung an diesen Tag dienen. Eine individuelle Farbgebung macht das Ganze außerdem zum Hingucker. Beispielsweise mit dem derzeit in aller Munde beliebten Einhorn-Motiv für den Bräutigam, oder verziert mit Schleifchen und Hochzeitssymbolen für die Braut. Noch einfacher geht’s, wenn ihr einfach einen Korb als Bauchladen wählt und diesem mit einem robusten Band kombiniert. Diese Möglichkeit ist auch perfekt für alle Trauzeugen und Trauzeuginnen, die mit der Planung etwas im Rückstand sind. Die Last-Minute Variante kann dann auch nach Belieben verfeinert und erweitert werden.

Bauchladen mal anders

Kreative Ideen, um den Klassiker mit einem Peinlichkeits-Faktor zum Highlight zu machen. Dass der klassische Bauchladen schon lange nicht mehr jedem Geschmack in Puncto Feier entspricht, ist sicher kein Geheimnis. Deshalb haben wir im Folgenden ein paar Ideen für euch zusammengestellt, um den Klassiker aufzupeppen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Farb-Bauchladen? Ihr kennt sicher die kunterbunten Farbfestivals mit den farbenfrohen und grellen Beutelchen, die jeden Besucher in einen Regenbogen verwandeln. Anstatt jedes Mal einen Schnaps zu trinken, wenn Ehefrau oder Ehemann etwas verkauft haben, lasst ihr den schneeweißen Overall immer wieder in einer anderen Farbe erstrahlen. Bringt sicher mehr Fun und macht auch nicht so schnell betrunken.

Eine weitere Möglichkeit, dem klassischen Bauchladen die Peinlichkeit zu entziehen, ist aus ihm eine mobile Candy-Bar zu machen. Bei einem solchen Unterfangen werden ausschließlich köstliche Sweets verkauft oder wahlweise auch selbstgemachte kleine Küchlein. So wird aus diesem relativ peinlichen Verkaufsmoment zugleich ein kulinarisches Erlebnis.

Sind die Brautleute vielleicht echte Fans eines bestimmten Jahrhunderts? Dann könnt ihr den Bauchladen in einer Wundertüte verwandeln. Für die 20er Jahre braucht ihr unbedingt Federboas, während die 50er mit flippigen Haarbändern im Polka Dot Stil in den Bauchladen einziehen. Die 80er holt ihr mit freshen Sonnenbrillen und Caps mit breitem Schirm zurück, während die 90er mit kunterbunten Mustern und Motiven auf Polyesterstoffen zurückkehren.

Individuelle Füllungen für den Bauchladen

Ihr fragt euch jetzt, was ihr in den Bauchladen packt, wenn weder die erforderlichen Back-Skills noch die passenden Jahrzehnt-Klamotten dabei sind? Lasst eurer Fantasie einfach freien Lauf, denn eigentlich könnt ihr in dem guten Stück alles platzieren, was nicht niet- und nagelfest ist. Ihr müsst es schließlich nicht verkaufen. Außer ihr bastelt eine Art „Joker-Karte“, die eine kurze Verschnaufpause vom Verkaufsmarathon gewährt.

Besonders beliebt sind zum Beispiel Fake-Bärte. Perfekt für alle Herren, die mal schauen wollen, ob der heißbegehrte Kinnbesatz auch wirklich zur Geltung kommt. Alle, die bei Braut oder schon lange insgeheim ein bisschen Rache wollten, können auch gefüllte Wasserbomben in den Bauchladen packen. Wenn diese gekauft werden, dürfen die Passanten die prallgefüllten Überraschungen auf die Crew werfen. Dieser Fun-Faktor ist jedoch leider nur in den wärmeren Jahreszeiten möglich.

Hinweise zum Verkauf aus dem Bauchladen

Solltet ihr einen mobilen Verkaufsstand außerhalb von Fußgängerzonen, Innenstädten oder Altstadtkernen planen, ist Folgendes zu beachten: vorher mit den Inhabern oder den Betreibern zu sprechen, ob der Verkauf in Ordnung geht. Hiermit meinen wir vor allem Kaufhäuser, Restaurants, Bars, Kneipen und andere private sowie öffentliche Orte. Gut organisierte Trauzeugen und Trauzeuginnen klären auch vorher einmal mit der Stadt ab, ob der Verkauf problemlos stattfinden kann.