Taktik, Spaß und Sport
Curling entwickelt sich langsam aber sicher zur absoluten Trendsportart. In Skandinavien und dem Baltikum ist dieser Wintersport seit vielen Jahren der Renner, aber auch in Deutschland erfreut er sich wachsender Beliebtheit. Das Tolle an diesem Sport ist, dass man mit ein wenig Zielsicherheit und Gefühl für Geschwindigkeit auch als Laie bald erste Erfolgserlebnisse feiern kann. Das Spielkonzept ähnelt dem französischen "Boule", nur lässt sich durch das langsame und gleichmäßige Gleiten der Curling-Steine ein ungemein hoher Genauigkeitsgrad erreichen. Curling wird wegen der taktischen Manöver der Mannschaften gerne auch als "Schach auf dem Eis" bezeichnet. Es gehört zu den sogenannten Präzisionssportarten und wird seit 1998 auch für Rollstuhlfahrer angeboten.
Spielablauf
Curling ist eine Wintersportart, die in speziell präparierten Eishallen oder Curlinghallen, aber auch "Open Air" auf Natur- oder Kunsteis gespielt werden kann. Die Mannschaften bestehen aus jeweils vier Spielern, die in einer vorher festgelegten Reihenfolge abwechselnd zwei Steine spielen dürfen. Das primäre Spielziel ist es, möglichst viele der acht eigenen Steine näher beim Zentrum des Hauses zu platzieren als der am besten platzierte gegnerische Stein. Für jeden solchen Stein gibt es einen Punkt. Wer am Ende dieses Turnus, des sogenannten Ends, die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel. Insgesamt werden acht bis zehn Ends gespielt.
Taktische Raffinesse, Curling als Teambuilding
Curling erfordert Teamwork, strategisches Denken und situative Flexibilität. Zu Beginn müssen sie beispielsweise die Reihenfolge in der die Spieler ihre Steine spielen, festlegen. Diese darf im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr geändert werden. Die Entscheidungen kommen besonders bei dem "Recht des letzten Steins" zum tragen. "Das Recht" besagt, dass die Curling-Mannschaft, die das letzte End verloren hat, am Ende des neuen Turnus einen zusätzlichen Stein spielen darf. So kann es zum Beispiel Sinn machen, am Ende der Runde das Haus leer zu lassen, um nicht das Recht des letzten Steins, wegen eines mageren Punktes, wieder abzugeben. Sie sehen, Curling kann bei aller Einfachheit auch sehr komplex werden und erfordert ein hohes Maß an strategischer Kommunikation und Weitsicht.
Wischen und Curlen
Beim Curling wird der Stein bei der Abgabe in eine langsame Drehbewegung versetzt, den curl, wodurch er nicht gerade läuft, sondern eine parabelförmige Kurve beschreibt. Dadurch ist es möglich den Stein um anderer Steine herum zu manövrieren. Darüber hinaus kann der Radius der Kurve, sowie Schnelligkeit und Richtung, mit dem Wischer (Besen) beeinflusst werden. Ein gewischter Stein verliert weniger schnell an Tempo und legt dadurch eine größere Strecke zurück.
Der Schuh und das Gleichgewicht
Als Curler brauchen wir besondere Ausrüstung. Einen Schuh mit glatter Sohle, den sogenannten Slider, mit dem wir uns vom "Hack" abstoßen und über das Eis gleiten können. Der andere Schuh besitzt an der Sohle eine dünne Schicht aus aufgerautem Gummi, um die Haftung auf dem Eis zu maximieren. Für die Kontrolle der Steine erhält jeder Mitspieler einen Besen, mit dem das Eis situationsabhängig bearbeitet werden kann.
Der Kodex, Spirit des Curling
Damit ihr Curling-Firmenevent auf allen Ebenen erfolgreich wird, ist es wichtig, sich auch die Richtlinien für das korrekte Verhalten auf dem Spielfeld anzueignen. So fordert die WCF (World Curling Federation) zum Beispiel, sich immer wie Gentlemen zu verhalten, im Streitfall immer zu Gunsten seiner Gegner zu entscheiden, den Verlierer direkt im Anschluss zu einem Drink einzuladen oder einen etwaigen Fehler direkt zuzugeben. Gegenseitiger Respekt, Teamgeist und ein faires Miteinander sind wesentliche Bestandteile des Curlingsports. Auch für Sportgruppen oder zum Junggesellenabschied ist Curling eine beliebte Aktivität.